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Konzerte 2012

 

 Herrnhuter Stern in der Marktkirche

7.1.2012, 19 Uhr
Kirchensaal der Herrnhuter Brüdergemeine
Konzert zu Epiphanias für Blechbläser, Chor und Orgel

Auszüge aus dem Weihnachtsoratorium vom J.S. Bach, weitere Werke von J.S. Bach, Georg Friedrich Händel, Michael Prätorius, Leslie Pearson, Orgelimprovisationen im barocken Stil

  • Dr. Axel von Dressler - Orgelimprovisationen
  • Ensemble Mondial
  • KMD Thomas Schmidt - Orgel
  • Neuwieder Konzertchor
    Leitung: KMD Thomas Schmidt


Eintritt: 12 Euro

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Freitag, 20.1.2012, 19 Uhr
Gemeindehaus an der Marktkirche
I’ve got Rhythm! I’ve got Music!
Evergreens, Schlager und Jazz-Standards von ABBA, Beatles, Gershwin, M. Jackson, Duke Ellington, Count Basie u.a.

Ein Konzert mit Erläuterungen

Kammerchor
CAPPELLA VOCALE NEUWIED
 
Jugendchor VIVACE

Klavier und Leitung: KMD Thomas Schmidt

Eintritt frei!

Und das schrieb die Presse ...
 


 

30.1.2012, 19.30 Uhr
Empore der Marktkirche und Gemeindehaus
Orgel-Bürger-Infoabend

in Anwesenheit des Schirmherren S.D. Fürst zu Wied und MdL Fredi Winter

KMD Thomas Schmidt und der Förderverein für Kirchenmusik informieren über die Orgelrettung, Erweiterungsmaßnahmen und Aktionen im „Jahr der Orgel 2012”

 Eintritt frei! 

S.D. Fürst Carl zu Wied MdL Fredi Winter
Schirmherr
S.D. Fürst Carl zu Wied
MdL Fredi Winter

 

Hier R(h)ein! Freitagskonzert in der Marktkirche
Freitag, 3.2.2012, 19 Uhr
Orgelzyklus Bach
Vom Himmel hoch, da komm ich her

Weihnachtliche Choralvorspiele
An der Kleuker-Orgel: Dekanatskantor Peter Uhl
 

Eintritt frei!

 


 

Hier R(h)ein! Freitagskonzert in der Marktkirche
Freitag, 2.3.2012, 19 Uhr
Orgelzyklus Bach
Dritter Teil der Klavierübung (kleine Bearbeitungen)
 

An der Kleuker-Orgel: Dekanatskantor Peter Uhl
 

Eintritt frei!

 


Martin Luther

Freitag, 16.3.2012, 19 Uhr, Marktkirche
Jesu, geh voran!

Experimentelles Singen mit

  • der Kantorei der Marktkirche
  • Arndt Henzelmann und Martin Honsberg,
    Kirchenmusikstudenten der Musikhochschule Köln

Leitung: KMD Thomas Schmidt

Eintritt frei!

im Rahmen der EKD-Initiative 366+1, KIRCHE KLINGT 2012

Mehr Info ...

Fotostrecke ...


 Logo: 366+1 Kirche klingt


Sonntag, 18.3.2012, 17 Uhr, Marktkirche
Drum singe, wem Gesang gegeben!
Feierliche Eröffnung der Stafettenwoche des Kirchenkreises Wied im Rahmen der Initiative s!ngen 2012 der Evangelischen Kirche im Rheinland mit Chorwerken aus fünf Jahrhunderten
 

  • Liturgin: Superintendentin Marion Obitz
  • Kinderchor CRESCENDO
  • Jugendchor VIVACE
  • Kammerchor CAPPELLA VOCALE
  • Kantorei der Marktkirche
  • Chor der Chorleiterinnen und Chorleiter
  • Orgel und Leitung: KMD Thomas Schmidt

Eintritt frei!

Bilder vom Konzert

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Mittwoch, 21.3.2012, 20 Uhr (Achung! Andere Uhrzeit als bei anderen Konzerten)
Orgelzyklus Bach: Abschlußkonzert
Dritter Teil der Klavierübung (große Bearbeitungen)
 

An der Kleuker-Orgel: Dekanatskantor Peter Uhl

Anschließend Geburtstagsparty für JSB (Bach würde an diesem Tag 327 Jahre alt) und Enthüllung eines Bach-Denkmals in der Marktkirche


Eintritt frei!

Bilder vom Konzert

 


 

Hier R(h)ein! Freitagskonzert in der Marktkirche
Freitag, 13.4.2012, 19 Uhr
Virtuoses für Violine und Violoncello

Werke von Paganini, Gliere und Händel-Halvorsen

Rebecca Martin, Violine
Luis Andrade, Violoncello

Eintritt frei!
(wegen des Feiertages Karfreitag am 6.4. findet das Freitagskonzert des Monats April ausnahmsweise nicht am ersten, sondern am zweiten Freitag des Monats statt)

 


 

Hier R(h)ein! Freitagskonzert in der Marktkirche
Freitag, 4.5.2012, 19 Uhr
Heavy Classic
Konzertante Musik, die rockt

Jochen Roß (Mandoline) und Malte Vief (Gitarre)

Eintritt frei!

Jochen Roß (Mandoline) und Malte Vief (Gitarre) treffen sich zu einem Crossover-Dialog. Beide Musiker sind klassisch ausgebildet, fühlten sich aber immer schon zur Rockmusik hingezogen. Beide Genres vereinen sich in Eigenkompositionen und innovativen Arrangements - eine aufregende musikalische Symbiose, die durch Verschmelzung verschiedener Elemente und Strukturen konzertanter Musik mit der Intensität und Klangaspekten von Rockmusik entsteht.

Jochen Roß und Malte Vief schaffen einen spannenden Abend mit einer neuen Musik mit druckvoller Direktheit, Euphorie und Melancholie.

Bilder vom Konzert

Homepage Heavy Classic
 


 Jugendkantorei Grevenbroich

Mittwoch, 16.5.2012, 19.30 Uhr
Marktkirche
Jugendchorkonzert
J. S. Bach: „Nun danket alle Gott“ für Soli, Chor und Streicher, Motetten, Lieder, Gospels und Instrumentalmusik

Jugendkantorei Grevenbroich
Leitung: Kreiskantor Karl-Georg Brumm

Eintritt frei! 


 Das Deutsche Saxophon-Ensemble

Hier R(h)ein! Freitagskonzert in der Marktkirche
Freitag, 1.6.2012, 19 Uhr
Mit Bach in die Neue Welt

Werke und Bearbeitungen von Bach, Dvorak, Poulenc, Escaich

Deutsches Saxophonensemble:
Nicole Schillings, Sopransaxophon
Monika Leufgen, Altsaxophon
Michael Ruf, Tenorsaxophon
Katharina Stashik, Baritonsaxophon

Eintritt frei!

Bilder vom Konzert

Homepage DSE


 

Hier R(h)ein! Freitagskonzert in der Marktkirche
Freitag, 6.7.2012, 19 Uhr
Jazz Inspired mit dem Trio Tricycle

Jonas Röser (Saxophon)
Caspar van Meel (Kontrabass)
Dominic Brosowski (Schlagzeug)

Eintritt frei!

Homepage Jazz Inspired

Foto-Galerie

 


 
 

Samstag, 18.8.2012, 19.30 Uhr
Sonntag, 19.8.2012, 18 Uhr
Ohrenschmaus
Gala-Diner bei Kerzenschein auf der Empore mit musikalischem Tafelkonfekt - das ist: Eine kulinarisch-musikalische Europareise.

Sektempfang und
Sechsgänge-Menü mit heiterer Orgelmusik als Zwischengänge.

An der Kleuker-Orgel: KMD Thomas Schmidt

Eintritt: 49 Euro

Mehr Info hier

Foto-Galerie

Begrenzte Platzzahl, Voranmeldung nötig:

02631-23282 oder schmidt@marktkirche.de
oder Anmeldung im Internet: hier


 Dietmar Korthals

Montag, 3.9.2012, 19 Uhr

Sommerliches Orgelkonzert 1:
Die populäre Orgel


Ein Orgelkonzert für junge Leute. Ein Orgelkonzert, das auch diejenigen interessieren kann, die der traditionellen Orgelliteratur nur wenig Begeisterung entgegen bringen können. Die kein Bock haben auf Bach und Co., aber das Instrument trotzdem toll finden. Oder den Zugang noch suchen.

Gleichzeitig aber auch ein Orgelkonzert für anspruchsvolle Orgelmusik-Fans, die offen sind: für neue Klangfarben, für neue musikalische Begegnungen, für Experimente.

An der Kleuker-Orgel: Dietmar Korthals
 

Eintritt frei!

Foto-Galerie

 


 

Hier R(h)ein! Freitagskonzert im Gemeindehaus an der Marktkirche
Freitag, 7.9.2012, 19 Uhr
Von Mozart bis Gershwin

Holger Mantey - der Geschichtenerzähler auf dem Flügel

Mit gängigen Kategorien ist der Pianist Holger Mantey nicht zu fassen. Elemente aus Klassik und Jazz, angereichert mit Improvisatorischem und Meditativem, gehen bei ihm eine neuartige und originelle Verbindung ein.

Eintritt frei!

Homepage Holger Mantey

Und das schrieb die Presse ...

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 Ulrich Walther - Orgel, Patrick Stadler - Saxophon

Montag, 10.9.2012, 19 Uhr

Sommerliches Orgelkonzert II:
ORGANised SAX

 

Patrick Stadler, Saxophon
Ulrich Walther, Orgel
 

Eintritt frei!

In Kooperation mit
Bundesauswahl Konzerte Junger Künstler - Deutscher Musikrat

 


 Sebastian Küchler-Blessing

Montag, 17.9.2012, 19 Uhr

Sommerliches Orgelkonzert III:
Dass Vatter unser
 

Tabulaturbuch "Dass Vatter unser" Darinnen Dass Vater unser auff 2, 3 und 4 Stimmen componiert und vierzig Mal varirt würdt, vom Johann Ulrich Steigleder, 1627

An der Kleuker-Orgel: Sebastian Küchler-Blessing,
 

  • 1. Preisträger des Wettbewerbes der Internationalen Orgelwoche Nürnberg 2011
  • Im Januar 2012 gewann er mit dem Mendelssohn-Preis den ältesten deutschen Klassik-Musikpreis.

Konzert mit Videoübertragung in den Altarraum der Kirche.

Eintritt frei!

 


 Viktoria Baltrusch

Montag, 24.9.2012, 19 Uhr

Sommerliches Orgelkonzert IV:
Barock trifft Moderne

Werke von Grigny, Buxtehude, Hindemith, Szathmáry

An der Kleuker-Orgel: Anna-Victoria Baltrusch,
2. Preisträgerin beim ARD-Wettbewerb 2011

Eintritt frei!

In Kooperation mit
Bundesauswahl Konzerte Junger Künstler - Deutscher Musikrat
 

Und das schrieb die Presse ...


 

Hier R(h)ein! Freitagskonzert in der Marktkirche
Freitag, 5.10.2012, 19 Uhr
Songs Of Heaven And Earth

Hinter dem vielsagenden Namen „Great Spirit Singers“ verbirgt sich ein bislang eher in Insiderkreisen bekanntes Musiker-Chor-Ensemble aus Sinzig/Rhein, das im vergangenen Jahr u. a. im Rahmen des Deutschen Musikrats auf der BUGA Koblenz zusammen mit einem 30-köpfigen Kinderchor auftrat und ein großes Publikum begeisterte.

Unter der Leitung des Musikers und Komponisten Herbert Moizisch präsentiert die Formation neue spirituelle Lieder und Mantragesänge aus verschiedenen Kulturkreisen in einer eigenwilligen Mischung aus groovigem Jazz-Pop, Weltmusik und meditativem Ambiente, begleitet von E-Gitarre, Djembe und Flöte.

Die Musik der „Great Spirit Singers“ ist ein schönes Beispiel dafür, dass Lebenslust, Spielfreude und Tiefe durchaus miteinander harmonieren können. Die gesungenen Texte, meist in Englisch, sind ein Plädoyer für das Gute, Wahre und Schöne, für Pluralismus und Miteinander und gleichzeitig eine Geste, anderen Kulturen durch das Singen ihrer heiligen Namen ein Maß an Wertschätzung und Respekt entgegenzubringen.

Eintritt frei! 


 

Freitag, 19.10.2012, 19 Uhr
Gemeindehaus an der Marktkirche
cello & guitar
Jazz für Gitarre und Cello


David Plate - Gitarre
Gunther Tiedemann - Violoncello

Das "Gunther Tiedemann-David Plate Duo" spielt seit 2002 eigene Kompositionen von Kraft und Intimität mit Kopf und Bauch.

Stilistisch passiert, was der Jazz an Latin, Funk, Rock, Pop und Folk zu absorbieren in der Lage ist. 

Beide Instrumente übernehmen Melodie-, Akkord-, Percussion- und Bass-Funktion. So ist die Band immer vollzählig. Wechselnde Klangfarben entstehen auch durch Spieltechniken, die über Zupfen und Streichen hinausgehen:  choping, slaping, walking...

Das Ergebnis hat von Beobachtern schon das Prädikat "Nobler Kammerjazz" bekommen.

Eintritt frei! 

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 Stefan Heidtmann

Hier R(h)ein! Freitagskonzert in der Marktkirche
Freitag, 2.11.2012, 19 Uhr
Musik und Bilder zur Ruhe - ein besonderes Musikprogramm
 

Stefan Heidtmann - Projektionen und Tastenistrumente

Eintritt frei!

Homepage „Musik zur Ruhe

 


 
Gospelchor KLANGFARBEN

Samstag, 15.12.2012,  18 Uhr

"Es begab sich aber zu der Zeit ..."
Weihnachtsmusical mit dem Gospelchor KLANGFARBEN

Leitung: Petra Zupp

Homepage des Gospelchores KLANGFARBEN


 

Frühere Konzerte:

2006 2007 2008 2009 2010 2011

 

 

Konzertkritik 20. Januar 2012

Sänger fühlen sich auch in der leichten Muse wohl

Capella Vocale und Vivace gestalten gemeinsames Konzert mit Pop, Schlager und Jazz

Von unserer Mitarbeiterin Andrea Fehr

Jugendchor VIVACE und dahinter der Kammerchor CAPPELLA VOCALE NEUWIED

Neuwied. Eigentlich sind Musicals, Gospelmessen und selten gesungene Chorwerke das Metier des Jugendchores Vivace und des Kammerchores Capella Vocale Neuwied. Dass sich die beiden Ensembles auch im leichten Fach zu Hause fühlen, bewiesen sie im Freitagskonzert in der Marktkirchengemeinde. Statt Chorälen und Messen sangen sie dieses Mal Schlager, Evergreens, Jazz und Pop. Doch was scheinbar leicht und eingängig ist, beweist beim Singen doch eine enorme Komplexität. Und mancher Popsong kann dabei ohne weiteres mit einem schwierigen klassischen Stück mithalten.

Kreiskantor Thomas Schmidt hatte eine ungewöhnliche Auswahl an Stücken zusammengestellt, die von den beiden Ensembles mit gewohnter Präzision dargeboten wurden. Ein ganz besonderes Hörerlebnis war dabei die „Fuge aus der Geografie für sprechenden Chor“ von Ernst Toch. Dabei stand vor allem der Klang der ausgewählten Begriffe im Vordergrund: Aus ihnen gewinnt das Stück seinen besonderen Reiz. Denn Ratibor, Mississippi, Yokohama, Nagasaki, Brindisi, Rimini oder Honolulu klingen auch ohne Musik.

Was ein Musikstück zu einem Evergreen macht, hängt von vielen Faktoren ab. Eine eingängige Melodie zählt natürlich dazu, ebenso wie ein passender Text und natürlich die Bekanntheit. Ein solcher Evergreen ist die Canzone „La Donna è mobile“ aus der Oper Rigoletto. Wie aus einem gälischen Weihnachtslied erst ein englisches Kirchenlied und dann ein Welthit wird, zeigt der Titel „Morning has broken“, der sich mit dem deutschen Text „Morgenlicht leuchtet“ auch im evangelischen Gesangbuch unter der Nr. 455 findet. Aus der Hippie-Ära stammen die gegensätzlichen Stücke „What a wonderful world“ und „Let the sunshine in“ aus dem Musical Hair, aus den 1950er-Jahren der Oldie „Lollipop“.

Instrumentale Intermezzi bildeten unter anderem „Satin doll“ von Duke Ellington und der „Panassie stomp“ von Count Basie. Als Chorarrangements überraschten auch die Beatles-Klassiker „Love me do“ und „Yesterday“ oder der „Earth song“ von Michael Jackson. Die Kompositionen von Benny Andersson und Björn Ulvaeus, die beiden „B“ aus Abba, sind für Musiker vor allem durch ihre Vielschichtigkeit und Komplexität reizvoll. Hier hatte Schmidt „Lay all your love in me“ und „Money, money“ ausgesucht. Am Ende gab es dem rundum gelungenen Konzert vom nichts mehr hinzuzufügen – außer „Thank you for the music“. 

Rhein-Zeitung, Ausgabe Linz, Neuwied vom Montag, 23. Januar 2012


Konzertkritik, 7. September 2012

Pianist will raus aus dem Elfenbeinturm
Mehr als nur ein Klavierabend mit Multitalent Mantey 

Neuwied. Angefangen hat er in den 1980er-Jahren mit einem "ganz  ordentlichen" Klavierstudium an der Musikhochschule Hanns Eisler in Berlin (damals noch Ost), flüchtete zwei Jahre vor der Wende in den Westen und startete hier recht schnell eine Karriere, die den Rahmen eben dieses "Ordentlichen" sprengte. Für ein Klavier allein scheint Holger Mantey einfach zu viel Musik in den Fingern zu haben, zu viel Musik auch im Sinn, um immer nur andrer Leute Noten zu spielen.

Und deshalb steht beim ersten Freitagskonzert der neuen Saison im Gemeindehaus der Marktkirche noch ein Keyboard auf dem Flügel obendrauf, das Mantey auch gleich beim Einstieg nutzt, bei Johann Sebastian Bachs gewaltiger Toccata in d-Moll, BWV 565, nur ein paar Takte lang im gewohnten Orgelsound und in des Meisters Handschrift pur, dann ganz schnell mit ständigen Wechseln zwischen Keyboard und Flügel ins Jazzige übersetzt. Gewiss, Mantey ist wahrhaftig nicht der Erste, der das macht, auch nicht derjenige, der damit, wie der Konzerttitel suggeriert, die Musik auf den Kopf stellt.

Aber er ist garantiert ein höchst virtuoser Pianist, der mit seiner Kunst aus dem Elfenbeinturm des Kanons der E-Musik herausdrängt,  um auch mal ganz andere Publikumsschichten zu begeistern. Dafür ist ihm (fast) jedes Mittel recht, die mit Sounds, mit Wiehern, Galoppieren und knarzenden Westerntüren per Computer unterlegte 443. Folge von "Bonanza" genauso wie ein Stück für Klavier und Gießkanne, letztere als Blas- und Perkussionsinstrument gleichzeitig eingesetzt, Musik frisch aus dem Gartencenter.

Grenzen gibt's für Multitalent Mantey keine, nicht stilistisch, nicht zeitlich und auch nicht geografisch. Das springt munter in Bearbeitungen und eigenen Kompositionen zwischen irischem Folk ("Toss the feather"), japanischer Naturpoesie in Musik ("Kyoto Morgentau") und George Gershwins schmusig aufbereitetem "Summertime" hin und her. Heilig ist dem Pianisten glücklicherweise nichts, da werden dann auch Ravels "Bolero" und Mozarts Klaviersonate Nr. 11 A-Dur KV 331 -dabei dringt Mantey noch nicht einmal bis zu deren bekanntestem Satz, dem Rondo "alla turca" vor - nicht ausgespart, wird der Bolero mit dem selbst konstruierten "Akkordbrett" aufgepeppt und das Andante grazioso der Sonate in echt Mantey'scher Art und Weise variiert.

Wahrscheinlich hätte das dem selbst musikalischen Späßen nicht abgeneigten "Wolferl" sogar gut gefallen. Das Publikum des Freitagskonzerts hatte jedenfalls sein Vergnügen an diesem Klavierabend abseits der gewohnten klassischen Trampelpfade. 

Rhein-Zeitung, Ausgabe Linz, Neuwied vom Montag, 10. September 2012


Konzertkritik 24. September 2012

Mühelos über alle Klangberge musiziert

Konzert Anna-Victoria Baltrusch beendet brillant Orgelmusik-Sommer in der Marktkirche

Von unserer Mitarbeiterin Lieselotte Sauer-Kaulbach

Neuwied. Von seinem 450. Geburtstag in diesem Jahr nahmen allenfalls Fans Alter Musik Kenntnis. Ansonsten blieb Jan Pieterszoon Sweelinck (1562–1621) weitgehend ungefeiert. Schön, dass die 23-jährige Organistin Anna-Victoria Baltrusch zum Finale der diesjährigen „Sommerlichen Orgelmusik“ in der Marktkirche ein Werk des „Orpheus von Amsterdam“ mit ins Programm aufgenommen hatte, seine Variationen über „Est-ce Mars“.

 Eine von zahlreichen improvisatorischen Kompositionen, die Sweelinck für seine zwar während des Gottesdienstes verpönten, nichtsdestotrotz täglich stattfindenden und geschätzten Konzerte an einer der zahlreichen Amsterdamer Orgeln schrieb. Und die spielt die Baltrusch, trotz ihrer Jugendlichkeit Siegerin bei zahlreichen Wettbewerben und 2011 Zweite beim renommierten ARD-Wettbewerb mit einer Leichtigkeit, dass alles Kriegerische der ursprünglichen französischen Melodie allenfalls in einigen fanfarenähnlichen Anklängen der dritten Variation nachschwingt. Eine jede der sieben Variationen wird unter den Händen der Organistin zur reizenden Miniatur, in ihrer Klangfärbung genauso eigenständig wie in ihrer Handhabung von Melodie und Kontrapunkt.

Schwere Brocken gleich zu Anfang der Aufführung

Mit Sweelinck gönnt Anna-Victoria Baltrusch ihren Zuhörern nach der überwältigenden Eröffnung mit Johann Sebastian Bachs Fantasie und Fuge g-Moll BWV 542 eine kleine Erholungspause. Beide, die Fantasie und die später hinzugefügte Fuge, sind eigentlich haarsträubend schwere Brocken, erst recht zum Beginn, für jeden Interpreten. Die Fantasie, die wie ein Gebirge aus kühn sich auftürmenden Dissonanzen wirkt, und die Fuge, die so ganz anders, regelrecht heiter und unbeschwert daherkommt und technisch doch so anspruchsvoll ist, dass sie ein zeitgenössischer Kopist als „allerbestes Pedalstück von Herrn Johann Sebastian Bach“ bezeichnete.

Ein dem Instrument ungewöhnliche Töne entlockender Vulkan

Das ist in der Interpretation der all diese „Gebirge“ mühelos überkletternden Baltrusch nicht nur genussvoll zu hören, sondern auch anzuschauen, in der tänzerischen Bewegung der Finger, Hände, Arme, Beine und Füße, in der alles harmonisch zusammenklingt und -fließt und selbst das Schwierigste verblüffend einfach wirkt. Da scheint eine Komposition wie die Nr. 4 aus den „Kleinen Orgelstücken“ des Pepping- und Distler-Schülers Siegfried Reda, die gerade auf dieses Fließen setzt, der Interpretin wie auf die Finger geschrieben, einer Musikerin, für die aber sowieso nichts unmöglich zu sein scheint.

Wenn daran noch überhaupt ein Zweifel hätte bestehen können, beseitigt ihn Anna-Victoria Baltrusch spätestens mit Zsigmond Szatmárys „B-A-C-H Hommage à ...“. Das rast, gleitet, stürmt über alle Manuale bis ins Pedal hinein, ein zehnminütiger, der Orgel ungewöhnliche Klänge entlockender Orkan, aggressiv und versöhnlich, zerstörerisch und zart und einfach faszinierend von der Organistin, die das Stück mit dem Komponisten erarbeitete, nachvollzogen. Möge ein solch hohes Qualitätsniveau künftig mehr Zuhörer anlocken!
 

RZ Linz, Neuwied vom Samstag, 29. September 2012